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Macht Mobilfunkstrahlung krank?

Info-Abend in Ettenheimweiler mit ca. 100 Interessierten im Clubhaus des SVE mit Physiker Prof.Dr. Klaus Buchner

ÖDP-Europaabgeordneter Prof. Dr. Klaus Buchner

Als in Ettenheimweiler bekannt wurde, dass die Telekom plant, mitten im Dorf eine Mobilfunkbasisstation zu errichten, regte sich Widerstand bei den Bürgern des Dorfes.
90 Unterzeichner hatten bei einer Unterschriftenaktion ihre Ablehnung gegen den Standort bekundet. Bei der Übergabe dieser Unterschriften wurde mit Bürgermeister Metz eine Bürgerbefragung im Ort vereinbart.

Bevor diese Umfrage starten soll, haben fünf Familien für 12.02.2019 einen Info-Abend organisiert für Dorfmitbewohner und alle Interessierten. Das Thema des Abends lautete: Macht Mobilfunkstrahlung krank? Referent war Prof. Dr. Klaus Buchner, Physiker, emeritierter Universitätsprofessor an der TU München und seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments für die ÖDP (Ökologisch- Demokratische Partei).

Prof. Buchner betonte in seinem Vortrag, dass er den Menschen das Handy nicht verbieten wolle. Vielmehr setzt er sich für einen Mobilfunk ein, der die Menschen nicht belastet. Das sei technisch möglich, wenn auch meist teurer. „Der Europarat schlägt einen Grenzwert von 100 Mikrowatt pro Quadratmeter vor, was für ein funktionsfähiges Mobilfunknetz ausreicht und was bis zu einem Hunderttausendstel des derzeit in Deutschland gültigen Grenzwertes ist“, so der Physikprofessor. Denselben Grenzwert hat das EU-Parlament schon früher empfohlen. Prof. Buchner wies auf die Gefahren von zu hohen Funkstrahlen hin, denen man in der Regel ausgesetzt ist. Er nannte Schlaf-störungen, Kopfschmerzen, Tinnitus oder Gedächtnisstörungen als mögliche Beschwerden bei Menschen, und auch das Krebsrisiko ist erhöht. „Studien haben die Schädlichkeit der Strahlen mittlerweile eindeutig belegt“, erklärte Prof. Buchner.

Doch nicht nur Handys und Mobilfunkmasten sind ein Problem, auch Schnurlostelefone, WLAN, Bluetooth oder der Behördenfunk Tetra senden schädliche Strahlen aus.  So hat etwa die Europäische Umweltagentur wiederholt vor dieser hohen Funkstrahlung gewarnt. Diese erhöht die Anzahl der Freien Radikale in den Zellen, die die Erbsubstanz im Körper angreifen. Bei Tieren auf Bauernhöfen, die sich in der Nähe von Funkmasten befinden, sind Kälberblindheit, eine verringerte Milchleistung der Kühe, Fruchtbarkeitsstörungen und Missbildungen nachgewiesen.

Zum Schluss seines Vortrages wies Prof. Buchner darauf hin, was jeder für sich selbst tun kann, um die Gefahren durch Funkstrahlen zu verringern. Er rät dazu, beim Telefonieren Headsets zu benutzen und Handygespräche nur bei gutem Empfang zu führen. „Das Mobiltelefon sollte nicht angeschaltet in der Hosentasche mitgeführt werden“, empfiehlt der Referent. Im Auto sollte man das Gerät ausschalten. Den Gebrauch von Schnurlostelefonen in Wohnungen und Büros sollte man möglichst ganz vermeiden.

Bei der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde  machte Stabhalter Reinhard Meier deutlich, dass die Entscheidung für oder gegen die Errichtung einer Mobilfunkbasisstation auf einem öffentlichen Grundstück letztendlich dem Gemeinderat, dem von den Bürgern gewählten Gremium, obliegt. Eine Bauleitplanung, so Prof. Buchner, kann verhindern, dass auf privatem Grund ein Mast errichtet wird. Er empfahl zu prüfen, welche  technischen Möglichkeiten in Ettenheimweiler eingesetzt werden können für eine Verbesserung des Mobilfunks, der die Menschen weniger belastet .

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